
Es war einmal So beginnen viele Märchen.
Was 1977 kaum einer für möglich hielt ist dennoch eingetroffen. Der Fußballverein SG Neuwied 77 exsistiert auch nach 30 Jahren noch. Die Fußball WM 1974 löste schon damals eine gewisse Euphorie aus, und so trafen sich einige „Jungs" um dem runden Leder nachzujagen. Da man an keinen festen Verein gebunden war traf man sich Sonntagsmorgens und suchte sich einen freien Fußballplatz um ein wenig Spaß zu haben. Natürlich wurden die verbrauchten Energien im Anschluss wieder aufgetankth.v.l.: Jürgen Schlordt, Peter Klaas, Rainer Becker, Georg Bermel, Karl-Heinz Seuser, Peter Birk, Dietmar Wolfsgruber, Rainer Hildebrandt, Bernd Cramer, Michael Zenger, Rolf Becker, Franz-Josef Nisius, Rudi Trapp, Gerd Preissing, Schiri Rössler
v.v.l.: Volker Phillipi, Walter Bermel, Horst Roth, Josef Hofmann, Harald Hildebrandt, Horst Becker, Wilfried Schumacher
Die Zahl der anfänglich 6-10 Spielern erhöhte sich mit der Zeit schnell auf 18 und mehr. So kam es wie es kommen musste. Irgendwann wollte man sich mit anderen Mannschaften messen. Unter dem Namen „SG Schabi" spielte man mit unterschiedlichem Erfolg gegen verschiedene Hobby- und Freizeitmannschaften aus Neuwied und Umgebung. Ein sehenswertes Tor gelang in dieser Zeit Wilfried Schumacher. Auf dem Fritz Walter Platz in Bonefeld warf sich Wiff in einen Freistoß von Karl-Heinz Kuhn und wuchtete den Ball in die Maschen. Sein Schädel brummt heute noch wenn er sich an dieses Tor erinnert. Was ursprünglich als Freizeitspaß gedacht war, entpuppte sich plötzlich als ehrgeiziges Ziel. Die Jungs wollten einen geregelten Spielbetrieb und in einer festen Klasse spielen. Dafür musste ein Verein aus der Taufe gehoben werden.
Nach mehreren Sitzungen und Diskussionen kam es 1977 im Vereinslokal Nette Pils Stube zur Entscheidung. Die Wirtsleute Wolfgang und Erika Schaback wurden Zeuge der Gründung des Fußballvereins:
SG Neuwied 77
In der Kreisliga D musste man viel Lehrgeld zahlen, doch mit der Zeit wurden auch die ersten Siege eingefahren. Einsatz und gute Kondition machten vieles möglich. Eigenartig das trotzdem Wolfgang Lenau seine am Vorabend verspeisten Schinkenröllchen während eines Spieles plötzlich am Strafraum „auspackte". Es ist auch vorgekommen das ein Spieler nach dem Duschen anstelle des Föns eine Bohrmaschine aus seiner Fußballtasche zog. Fragen hierzu beantwortet Hermann Kochem. Höhepunkt war sicherlich der Pokalsieg gegen den SV Maischeid. Rainer Becker erschoss mit 2 herrlichen Toren den Bezirksligisten fast im Alleingang. Kurios, der Maischeider Trainer meinte vor der Einwechslung von Rainer zu seinen Spielern: „den könnt ihr laufen lassen, der kann doch gar nicht Fußballspielen". Die anschließende Feier kannte natürlich keine Grenzen.
h.v.l.: Michael Zenger, Schiri Ott, Rainer Becker, Peter Peil, Peter Grunewald, Walter Bermel Horst Becker, Peter Klaas, Gerd Preissing, Rolf Becker, Franz-Josef Nisius, Manfred Klaßmann
v.v.l.: Martin Günter, Werner Reick, Georg Bermel, Peter Birk, Dietmar Wolfsgruber, Udo Kambeck, Jürgen Schlordt, Rudi Trapp, Horst Roth, Josef Hofmann, Michael Erhardt
vorne liegend: Karl-Heinz Seuser
Unter Trainer Josef „Jopa" Hofmann kam die Mannschaft immer besser in Schwung und konnte um den Aufstieg in die C-Klasse mitspielen. Das entscheidende Spiel in Oberbieber wurde mit 2:1 gewonnen. Horst Becker mit einem Lothar Emmerich Tor (1966) zum 1 und Uli Gutfrucht per Elfmeter zum 2:1 sicherten den Aufstieg in die Kreisliga C. Wieder einmal war neben Fußball feiern angesagt. Doch in der Kreisliga C war die Luft Rir die Mannschaft zu dünn und dem Aufstieg folgte der Abstieg.
h.v.l.: Uwe Bauer, Josef Hofmann, Peter Grunewald, Peter Birk, Edgar Frank, Walter Bermel,
Mike Suckau, Peter Peil, Jürgen Freund, Uli Gutfrucht, Martin Günter, Horst Roth,Rainer Becker, Karl.Heinz Seuser
v.v.l.: Christian Bleis, Rainer Mainz, Rudi Trapp, Guido Glück, Ernst Blum, Georg Bermel,Jürgen Schlordt, Gerd Preissing Es wurden noch einige Jahre in der D-Klasse gespielt und konnte sich stets in der oberen Tabellenhälfte platzieren. Aber mit der Zeit wurde es immer schwieriger auf einem guten Niveau mitzuspielen. Der Verein zog die Reisleine und die Mannschaft wechselte zu den Alten Herren. Hier befindet man sich in bester Gesellschaft und kann bis zum heutigen Tag gut mithalten. Erfreulich das viele Neuzugänge mit dazu beitragen das die SG Neuwied 77 noch lange bestehen wird.
1820 Euro für kranken Kollegen gesammelt
Neuwied. Ein trauriges Schicksal ereilte Jürgen Freund im Juli 2009: Während eines Fußballspiels mit den Alten Herren der SG Neuwied 77 brach er zusammen und musste wiederbelebt werden. Seitdem liegt er im Wachkoma. Um seine Familie zu unterstützen und ihm Therapien und Hilfsmittel zu ermöglichen, die die Krankenkasse nicht übernimmt, sammelt die SG Neuwied 77 für ihren Sportkamerad. So wurde nun auch bei l der Personalversammlung der Stadtverwaltung gesammelt,wo Jürgen Freund in der Poststelle arbeitete. Annegret Müller und Dieter Bleidt (Mitte) vom Personalrat und Oberbürgermeister Nikolaus Roth (links) konnten anschließend Karl-Heinz Seuser (2. von links) und Kassierer Peter Peil (rechts) von der SG den stolzen Betrag von 1820 Euro übergeben. Seuser und Peil zeigten sich dankbar angesichts der großen Spendenbereitschaft. Wer noch spenden möchte, kann sich an das Steuerberaterungsbüro Seuser, Telefon 02631/219 04, wenden.
Für Sportkameraden 5400 Euro gesammelt Beim Benefiz-Hallentunier der SG-Neuwied 77 in der Sporthalle der Ludwig-Erhard-Schule setzte sich im Tunier die Mannschaft des FC Irlich im End-Spiel gegen Eintracht Neuwied/VfL A\leuwied mit 2:0 Toren durch. Im Spiel um den dritten Platz unterlag der SV Ellingen dem SV Hüllenberg im 9-Meter-Schießen mit 2: 1 Toren. Neben den sportlichen Ergebnissen war das Sammeln von Spendengeldern für den im Wachkoma liegenden Sportkameraden Jürgen Freund das oberste Anliegen der SG Neuwied 77 . Trotz der schweren Thematik fanden Hallensprecher Udo Kambeck und Schirmherr Oberbürgermeister Nikolaus Roth (Foto) die treffenden Worte an die Familie und die zahlreichen Zuschauer - unter ihnen auch der Landtagsabgeordnete Fredi Winter. Bei der Personalversammlung der Stadverwaltung wurde dem Organisationsteam eine zusätzliche Spende der Belegschaft von 1820 Euro übergeben. Durch viele Einzelspenden und den Verkauf von Speisen und Getränken kamen stolze 5400 Euro zusammen. Die Spendensumme wird für Maßnahmen verwendet, die durch die Krankenkasse nicht abgedeckt werden. Das wöchentliche Training der SG Neuwied 77 findet in den Wintermonaten in der HeinrichHeine-Realschule von 18-20 Uhr statt, Fußballinterissierte sind willkommen.